Was ist eigentlich Parkett? Wie verlege und ich pflege ich es?

Fotolia_48851832_S_150x150 Parkett. Parkett verlegen. Parkett pflegen.

 

 

 

 

Fotolia_48733562_S_300x300 Parkett. Parkett verlegen. Parkett pflegen.Parkettboden hat gegenüber anderen Böden in Wohnräumen zahlreiche Vorteile: Er nimmt nur wenig Schmutz auf und ist leicht zu reinigen, ist stabil und vor allem „lebt“ er. Das heißt, er passt sich der Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum an, was ein gesundes Klima nach sich zieht.

Während Parkett lange Zeit nur etwas für wohlhabende Menschen war, bieten günstige Massenproduktionen heute eine Vielzahl unterschiedlicher Böden für jeden Geldbeutel. Dabei unterscheiden sich die Parkettböden sowohl nach ihrer Verlegeart als auch nach dem Holz, beziehungsweise Werkstoffgemisch, aus dem sie zusammengesetzt sind.

Denn: Nicht jeder Parkettboden besteht vollständig aus Holz. Unterschieden werden müssen:

– Einschichtparkette
– Mehrschichtparkette

Wie ihre Namen bereits vermuten lassen, bestehen Einschichtparkette aus einer einzigen Schicht Holz, während Mehrschichtparkette aus mehreren Schichten zusammengesetzt sind. In aller Regel sind dies gepresste Holzspäne, Kunststoff und eine mindestens 2,5 Millimeter dicke Holzschicht, die als Nutzschicht bezeichnet wird. Einschichtparkett besteht hingegen vollständig aus dieser Nutzschicht, was ihm einige Vorteile verschafft. So kann Einschichtparkett für die Parkettpflege mehrfach abgeschliffen werden, wodurch er nachhaltiger ist. Denn einmal verlegt, lässt er sich mehrmals restaurieren, wohingegen ein Mehrschichtparkett bei größeren Beschädigungen komplett ausgewechselt werden muss. Wenn Geld also keine oder nur eine geringe Rolle spielt, dann sollte möglichst zu einem hochwertigen Einschichtparkett gegriffen werden. Und auch diesen gibt es wiederum in verschiedenen Preisklassen, die sich je nach dem verwendeten Holz unterscheiden.

Die verschiedenen Verlegearten von Parkett

Ein weiterer Unterschied der verschiedenen Parkettarten besteht in ihrer Verlegetechnik. Auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Abhängig ist die Verlegeart von der gewünschten Qualität der Parkettfläche sowie von der Optik. So werden manche Parkette beispielsweise im Mosaik verlegt. Hauptsächlich müssen zwei Verlegetechniken unterschieden werden:

– das Verlegen mit Kleber
– das schwimmende Verlegen

Hierbei ist das Verlegen mit Kleber die nachhaltigere Methode: Mit einem speziellen Parkettkleber werden die Elemente fest mit dem Untergrund verbunden und bilden somit auf viele Jahre eine stabile und hochwertige Oberfläche. Das schwimmende Verlegen ist die weitaus einfacherer Methode, da hierbei kein Kleber zum Einsatz kommt. Das Parkett “schwimmt” also auf dem Untergrund und erhält seine Stabilität durch die Verbindungen der einzelnen Elemente untereinander. Hieraus ergeben sich gegenüber dem festen Verlegen mit Kleber einige Nachteile. So hat schwimmendes Parkett einen höheren Trittschall, der selbst mit einer guten Dämpfung unterhalb der Parkettschicht nicht so gut ausgeglichen werden kann, wie der eines festen Parkettbodens. Durch das schwimmende Verlegen besteht ein kleiner Hohlraum zwischen Parkett und Estrich, was zudem zu einer höheren mechanischen Belastungen der Elemente führt. Das Ergebnis ist ein schnellerer Verschleiß. Der große Vorteil von schwimmendem Parkett, das auch Klickparkett genannt wird, ist das einfache Verlegen sowie die Möglichkeit, den gesamten Boden bei größeren Beschädigungen auszuwechseln. Natürlich entstehen hierdurch weitere Kosten. Aus diesem Grund rechnet sich die höhere Investition in ein verklebtes Einschichtparkett oftmals eher, wobei Faktoren wie die Benutzung des Fußbodens dabei eine große Rolle spielen.

Fotolia_48768637_S_300x300 Parkett. Parkett verlegen. Parkett pflegen.Parkett verlegen: Eine Anleitung für schwimmendes Parkett

Wer selbst Parkett verlegen möchte, der sollte der Einfachheit wegen zu einem schwimmenden Klickparkett greifen. Dieses wird wie folgt verlegt:

1.) Wie erwähnt, ist Parkett ein Naturwerkstoff, der “lebt”. Das heißt, dass sich das Holz der Temperatur und Luftfeuchtigkeit seiner Umgebung anpasst. Aus diesem Grund muss das Parkett vor dem Verlegen 48 Stunden lang dort gelagert werden, wo es ausgelegt wird. Hierdurch kann sich das Holz dem Raumklima anpassen. Geschieht dies nicht, so schrumpft oder wächst das Parkett nach dem Verlegen. Das Ergebnis: Trotz sorgsamer Arbeit passen die Dielen nicht mehr ganz oder es bilden sich Risse.

2.) Der Untergrund sollte vor dem Verlegen möglichst eben sein. Mit geeigneter Spachtelmasse können Löcher und Unebenheiten schnell und preisgünstig ausgeglichen werden. Anschließend wird die Fläche gereinigt.

3.) Besondere Beachtung gilt der Verlegerichtung. Für ein optisch perfektes Ergebnis sollten die Dielen längs zum Lichteinfall im Raum verlegt werden. Anschließend kann mit dem Verlegen begonnen werden: Das erste Element wird hierbei in der rechten Ecke bündig angebracht. Wichtig ist ein Abstand von 10 bis 15 mm zur Wand; dieser wird mit gleich großen Richtkeilen eingehalten. Die Dielen der ersten Reihe werden anschließend so zurechtgeschnitten, dass sie auch am Ende in der linken Ecke mit einem Abstand von 10 bis 15 mm zur Wand abschließen. Mit dem Rest des abgesägten Elements wird nun in der zweiten Reihe auf der rechten Seite begonnen.

4.) Zum Befestigen der Elemente untereinander verfügt Klickparkett über eine Nut und ein passendes Gegenstück. Diese werden ineinander “geklickt” und ergeben so bereits eine feste Fläche. Verleimt werden müssen die wenigsten Klickparkette.

5.) Ist der gesamte Boden mit Dielen verlegt, werden die 10 bis 15 mm breiten Randfugen mit Sockelleisten versehen. Zwischen Sockelleiste und Wand sollte ein Dämmband eingebracht werden, um die Ausbreitung des Trittschalls auf die Wände zu verhindern.

Verlegen eines festen Parkettbodens mit Parkettkleber

Möchte man Parkett fest verlegen, so liegt der einzige Unterschied beim Verlegen in der Vorbereitung des Untergrunds: Dieser muss besonders eben sein und mit einem hochwertigen Parkettkleber versehen werden. Allerdings empfiehlt es sich, vor dem Aufbringen des Klebers, jede Bahn einzeln lose zu verlegen und erst anschließend zu verkleben. So können die Optik und Passgenauigkeit vorher überprüft werden. Ist das Ergebnis zufriedenstellend, wird der Kleber mit einem Zahnspachtel aufgebracht und die Dielen eingepasst.

Die Pflege von Parkettböden

Ist das Parkett verlegt, kann es in den allermeisten Fällen bereits einen Tag später betreten werden. Die einzige Ausnahme sind manche Einschichtparkette, die zunächst mit einer Holzlasur behandelt werden müssen. Mehrschichtparkette heißen aus diesem Grund auch Fertigparkett, da ihre obere Nutzschicht bereits behandelt wurde.

Nach längerer Nutzung benötigen jedoch alle Parkette eine besondere Pflege. Das einfache Reinigen mit speziellen Parkettreinigern aus dem Drogeriemarkt reicht hierbei nicht aus, da diese Produkte keinen schützenden Film hinterlassen. Stattdessen sollte ein Parkettboden mit speziellen Pflegeprodukten aus dem Baumarkt bearbeitet werden. Diese bilden eine schützende Schicht auf dem Holz. Dies ist wichtig, da Staub und anderer Schmutz wie leichtes Schleifpapier wirken: Im Laufe der Zeit wird die oberste Schicht angegriffen und abgetragen. Das Aufbringen eines Parkettpflegemittels bildet eine Schutzschicht, die das eigentliche Parkett vor Kratzern und dem Abtrag durch Staub und Schmutz schützt. Aufgetragen werden sollte ein solches Pflegemittel, sobald Gebrauchsspuren sichtbar werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn das Parkett deutlich an Glanz verliert. Bei regelmäßiger Anwendung ist ein langjährig schöner Parkettboden garantiert.

4 Kommentare
  1. Joka sagte:

    Parkett ist so ziemlich der beste Bodenbelag, den man sich vorstellen kann.
    Man muss es halt pflegen, aber das ist auch nicht soo aufwendig.
    Tolle Anleitung! Damit würde sogar ich mir Parkett verlegen zutrauen ;-)
    Ganz herzliche Grüße!

    Antworten
  2. Norbert sagte:

    Wenn man ein minderwertiges Parkett hat, dann kann man so viel pflegen wie man will – am Ende wird einen das Ergebnis immer enttäuschen. Darum macht es Sinn, gleich von Anfang an entsprechend zu investieren. Dann kann man sich noch lange an seinem Boden erfreuen.

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