Mach es selbst! Nützliche Tipps und Hinweise zum Reifenwechsel!

 

Reifenwechsel

Fotolia_25825091_S_copyright300 Tipps & Tricks zum Reifenwechsel

 

 

 

 

 

 

Der Winter steht schon vor der Tür und so beginnt bald auch wieder die Zeit der Winterreifen. Aber warum braucht man überhaupt Winterreifen? Wann ist der perfekte Zeitpunkt zum Reifenwechsel? Was muss ich beachten? Im folgenden Text geben wir Ihnen nützliche Tipps & Tricks zum Reifenwechsel und machen Sie auf eventuelle Gefahren und rechtliche Vorschriften aufmerksam.

Warum Winterreifen und was sagt das Gesetz?

Reifen ist nicht gleich Reifen und für die Sicherheit im Straßenverkehr sind Winterreifen unumgänglich. Schon bei geringen Plusgraden verhärtet sich die Gummimischung von Sommerreifen und somit ist ein optimaler Halt nicht mehr gewährleistet. Des Weiteren herrscht in Deutschland seit dem 4.12.2010 eine „Winterreifenpflicht“. Das bedeutet, dass Autofahrer ab sofort nur noch mit M+S Reifen („Matsch & Schnee“) bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte fahren dürfen.

Wichtig!:  Sie sind nicht nur bei Ihrem eigenen Fahrzeug für die Winterreifen verantwortlich, sondern auch für einen eventuellen Mietwagen. Sie tragen hier die volle Haftung und haben Sorge dafür zu tragen, dass bei Winterwetter M+S Reifen aufgezogen sind. Dies trifft auch auf Fahrzeuge zu, die im Ausland zugelassen wurden.

Wann muss ich meine Reifen wechseln?

Eine „Winterreifenpflicht“ für einen bestimmten Zeitraum legt die StVO nach wie vor nicht fest, sodass eine Pflicht nur bei schlechten Straßenverhältnissen besteht. Experten empfehlen jedoch die sogenannte „O-O Regel“: Das bedeutet, dass die Winterreifen am besten von Oktober bis zum 1. Wochenende nach Ostern auf dem Wagen montiert bleiben.

Was muss ich bei der Auswahl der Reifen beachten?

Profiltiefe: Laut Gesetz ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm vorgeschrieben, der ADAC rät hingegen aus Sicherheitsgründen sogar zu einer Profiltiefe von 4 mm. Die Profiltiefe kann man mit einem sogenannten „Profiltiefenmesser“  herausfinden. Sollten Sie ein solches Gerät allerdings nicht zur Hand haben, gibt es einen kleinen Tipp: Stecken Sie eine 2€ Münze in Ihr Profil. Ist der silberne Rand der Münze dabei verdeckt, ist Ihr Profil noch ausreichend. Des Weiteren gibt es in den meisten Reifen Markierungen, die die Mindestprofiltiefe anzeigen. Sollte Ihr Profil diesen Winter eine Tiefe von ca. 4mm aufweisen, wird dazu geraten sich zum nächsten Winter hin neue Reifen zu besorgen.

M+S = Winterreifen?: M+S gibt es sowohl als Winter-, als auch als Ganzjahresreifen (sog. „Allwetterreifen“) Welche Variante Sie verwenden, ist komplett Ihnen überlassen, wichtig ist, dass der Reifen auf der Seitenwand die Bezeichnung M+S aufweist. Die Bezeichnung gibt an, dass der Reifen auch bei Schnee und Matsch sicheren Grip hat.

Kontrollen der Polizei und eventuelle Strafen

Die Polizei kann mit Hilfe dieser Markierung sehr leicht feststellen, ob das Fahrzeug entsprechende M+S Reifen montiert hat und durch einen kleinen Test mit dem Profiltiefenmesser lässt sich auch feststellen, ob das Reifenprofil ausreichend ist.

Bei Verstoß droht ein Bußgeld: Wer bei winterlichen Bedingungen mit Sommerreifen fährt muss dafür ein Bußgeld von 40€ berappen. Sollte eine Behinderung des Straßenverkehrs durch falsche Bereifung vorliegen, werden sogar 80€ sowie ein Punkt in Flensburg fällig.

Wie wechsle ich meine Reifen?

Es gibt hier zweierlei Möglichkeiten. Entweder ich vereinbare rechtzeitig einen Termin in einer Vertragswerkstatt oder ich erledige es selbst, um mir die Kosten für die Werkstatt zu sparen. Der Vorteil beim selber machen: Ich habe einmalige Anschaffungskosten für das Werkzeug, spare mir aber in Zukunft das Geld für die Werkstatt.

Benötigtes Werkzeug: Hydraulikheber, optional: Bock, Radkreuz, Drehmomentschlüssel und eine Drahtbürste

Vorbereitung: Auto auf einen trockenen, ebenen Untergrund stellen. Asphalt ist hier deutlich besser, als Tiefgaragenestrich. Dazu Gang einlegen und die Handbremse anziehen.

Los geht´s:

Auf den Reifen sollte immer markiert sein, wo sie im letzten Winter montiert waren, denn das ist wichtig für die Montage Position. Die gleichen Markierungen nehmen Sie nun natürlich an denen von Ihnen abmontierten Sommerreifen vor (HR= hinten rechts, usw.)

Die Reifen werden nun „seitengleich, achsenweise“ getauscht. Das heißt: „Vorne rechts“ geht nach „hinten rechts“, „hinten links“, nach „vorne links“ usw.

Nun geht es Schritt für Schritt:

  • lösen Sie die Schrauben des ersten Sommerreifens mit Hilfe des Radkreuzes, bevor Sie Ihr Auto anheben (Grund: Manche Schrauben sitzen nach der langen Zeit sehr fest und solange das Auto noch auf dem Boden steht, haben Sie mehr Stabilität)
  • Heben Sie anschließend Ihr Auto mit Hilfe des Hydraulikhebers an (nur ein paar Zentimeter vom Boden, sonst wird das Auto instabil!)
  • Optional stützen Sie Ihr Auto nun zusätzlich mit dem Bock (dies entlastet die Hydraulik des Hebers und sorgt so für mehr Sicherheit).
  • Nun die Schrauben komplett lösen und den Reifen abnehmen.
  • Säubern Sie die Auflagefläche mit Hilfe der Drahtbürste von Rost, sonst drohen später lockere Schrauben, da eine Sommer-Alu-Felge anders auf der Achse liegt als eine Stahlfelge
  • Nun setzen Sie den Winterreifen auf und schrauben Ihn mit den Schrauben von oben beginnend handfest an.
  • Nun den Wagen ablassen und die Schrauben bzw. Muttern mit Hilfe des Drehmomentschlüssels auf das vom Hersteller vorgeschriebene Drehmoment anziehen  (die optimalen Werte für das Drehmoment erfragen Sie am besten in Ihrer Vertragswerkstatt oder bei Ihrem Reifenhändler. Optional stehen die Werte auch in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeuges). Vermeiden Sie ein übermäßiges Anziehen der Schrauben nach dem Motto „Viel hilft viel“ (Nie vergessen: „Nach Fest kommt Lose“). Dies kann zu kostspieligen Reparaturen führen.
  • Diesen Vorgang wiederholen Sie nun für die drei verbleibenden Reifen.

Nach ca. 50-100 Kilometern wird empfohlen, die Schrauben einmal mit dem Drehmomentschlüssel zu kontrollieren und ggf. nachzuziehen. Weitere hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie z.B. auf den Websites der Automobilclubs.

Sie haben noch kein passendes Werkzeug für Ihren Reifenwechsel? Kein Problem, sie erhalten alles in unserem Shop

1 Antwort
  1. Roman sagte:

    Bin aber immer wie folgt vorgegangen:

    Rangierwagenheber an der vorgesehenen Stelle bereitstellen und bis zur Karosse hochpumpen
    Radbolzen/-muttern ablösen
    Wagen aufbocken
    Wagen zusätzlich mit Unterstellbock sichern
    Rad wechseln
    Radbolzen/-muttern handfest anziehen
    Unterstellbock entfernen und Wagen langsam herunterlassen
    Radbolzen/-muttern mit Drehmomentschlüssel anziehen

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